Millennials im Vergleich zu Gen Z: In welcher Generation gibt es die cleveren Investoren?

Finanzielles Wohlbefinden

Angenommen, das Investieren wäre ein Wettbewerb – wer würde als Sieger hervorgehen? Gen Z oder Millennials? Der erstgenannten Generation werden diejenigen zugerechnet, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden; zu den Millennials alle, die zwischen 1981 und 1996 geboren wurden. Jede Generation verfügt über ganz eigene Tools und Möglichkeiten und sieht sich mit ganz unterschiedlichen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Es ist jedoch die Art und Weise, wie sie diese Tools und Möglichkeiten nutzt und wie sie auf die jeweiligen Herausforderungen reagiert, die ihren Erfolg schließlich ausmachen.

In diesem Artikel vergleichen wir diese beiden Generationen. Dazu werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie sie investieren, und leiten dann ab, welche der beiden erfolgreicher ist, wenn es um das Vermehren von Geld geht.

Millennials im Vergleich zu Gen Z: Wer investiert cleverer?
Millennials im Vergleich zu Gen Z: Wer investiert cleverer?

So investieren Millennials

Millennials sind in aller Regel davon überzeugt, dass Investieren sinnvoll ist. Aber sind sie auch kompetent auf diesem Gebiet? Immerhin investieren beachtliche 88 % der Millennials, aber nur 55 % sind von ihrer Fähigkeit, diese Investitionen dann auch zu verwalten, überzeugt.

Obwohl Millennials mehr Geld verdienen, verfügen sie im Vergleich zu früheren Generationen insgesamt über weniger Geld. Dies ist in erster Linie die Folge gestiegener Lebenshaltungskosten, steht aber vielleicht auch im Zusammenhang mit den Fähigkeiten der Einzelnen, klug zu investieren und ihr Nettovermögen auszubauen.

Glücksfaktor Immobilienboom

Im Gegensatz zu vielen anderen Generationen ging es den Millennials während der Pandemie wirtschaftlich oft gut, einige konnten sogar ihr Nettovermögen verdoppeln. Auch wenn Statistiken keine falschen Informationen enthalten – sie bieten nicht immer das vollständige Bild. Der Immobilienboom ist einer der Hauptgründe dafür, dass das Nettovermögen vieler Millennials in diesen schwierigen Zeiten so schnell anstieg. Viele von ihnen kauften zu einem günstigen Zeitpunkt Immobilien und konnten 2021 und 2022 miterleben, wie die entsprechenden Immobilienwerte explodierten. Niemand hätte die Auswirkungen der Pandemie auf den Immobilienmarkt vorhersagen können, und auch wenn Millennials davon ohne Frage profitieren konnten, ist es fraglich, ihnen den Erfolg dieser speziellen Investitionen zuzuschreiben.

Immobilien als die perfekte Investmentoption für Millennials, die vor dem Jahr 2020 Immobilien erworben haben
Immobilien als die perfekte Investmentoption für Millennials, die vor dem Jahr 2020 Immobilien erworben haben

Für alle Millennials, die sich vor der Pandemie nicht mit diesem Thema befasst hatten, könnte der Traum vom eigenen Haus bis auf absehbare Zeit unerfüllt bleiben. Dies ist leider nur eine der verschiedenen großen finanziellen Herausforderungen, vor denen Millennials stehen.

Die Herausforderungen für Millennials

Millennials hatten es in der Vergangenheit oft nicht einfach. Gerade zwischen der Finanzkrise 2008 und der Corona-Pandemie hatten sie mit einigen der heftigsten Krisen in der Wirtschaft zu kämpfen. Die Washington Post bezeichnete Millennials als die „unglücklichste Generation in der Geschichte der USA.“ Sie mussten einige der größten Verluste der Weltwirtschaftskrise im Hinblick auf die Beschäftigungssituation hinnehmen, was zu großen finanziellen Rückschlägen führte, von denen sie sich erst nach mehreren Jahren erholen konnten.

Millennials sind zwischen einer Generation, die sich mit technologischen Neuerungen eher schwertut, und einer Generation, die sich kaum an eine Welt ohne Computer und Smartphones erinnert, einzuordnen. Sie treten anders auf als Vertreter der Gen X, haben sich aber auch keine Nische geschaffen wie Vertreter der Gen Z. Leider ist Millennials oft das Gefühl „festzustecken“ nur allzu vertraut, und es scheint, dass dieses Gefühl die Lebenserfahrungen dieser Generation geprägt hat. Die Auswirkungen der wirtschaftlichen Probleme 2008 auf die Millennials waren beträchtlich, und sie waren nicht in der Lage, ausreichend Geld auf dem Bullenmarkt – eine der wenigen Chancen zu dieser Zeit – zu erzielen.

So investiert Gen Z

Bei Vertretern der Gen Z sind Investitionen ein großes Thema, aber anders als die Millennials scheinen sie nicht allzu großen Wert auf Sicherheit dabei zu legen. Während Millennials ihr schwer erarbeitetes Geld in Investmentfonds stecken, hat die Gen Z ganz eigene Vorstellungen davon, in welche Bereiche investiert werden sollte. Renditen stehen dabei nicht immer nur an erster Stelle. Offensichtlich sind entsprechende Kenntnisse zu diesem Thema für Vertreter dieser Generation nicht unbedingt Voraussetzung – oder haben nicht einmal Priorität. In einer Umfrage auf Investopedia gaben gerade einmal 31 % der Gen Z-Vertreter an, Kenntnisse auf diesem Gebiet zu haben, und dennoch investieren sie weiterhin in zunehmendem Umfang.

Umwelt, Soziales und Unternehmensführung ist ein wichtiges Thema für Gen Z

Laut einer Umfrage von McKinsey nimmt die Gen Z die soziale und ökologische Verantwortung ernst. Dieses Anliegen wirkt sich auf den Erfolg von Unternehmen aus, und als größte Generation weltweit hat die Gen Z einen enormen Einfluss darauf, welche Unternehmen sich letztlich behaupten.

Auch in den sozialen Medien sind Investoren der Gen Z hochaktiv und haben bereits unter Beweis gestellt, dass sie sich zusammenschließen und ihre Macht in Zahlen ausdrücken können. Die Vertreter dieser Generation zeichnen sich durch Aktivität und Offenheit aus, und sie haben erkannt, dass sie das Schicksal bestimmter Unternehmen durchaus beeinflussen können. Das ist einer der Gründe, warum Meme-Aktien, Kryptowährungen, Non-Fungible Token (NFT) und andere neue Vermögenswerte in den letzten Jahren so stark an Popularität gewonnen haben.

Neue Ansätze bei Gen Z – Vertreter der Generation waren hauptsächlich für den sprunghaften Anstieg von Meme-Aktien, Kryptowährungen und NFTs verantwortlich.
Neue Ansätze bei Gen Z – Vertreter der Generation waren hauptsächlich für den sprunghaften Anstieg von Meme-Aktien, Kryptowährungen und NFTs verantwortlich.

In einer Umfrage in diesem Jahr gaben 54 % der Gen Z-Investoren im Alter zwischen 18 und 25 an, über eine Investition zu verfügen. 26 % dieser Investoren besitzen Aktien, 23 % Kryptowährungen, 12 % Investmentfonds und 10 % NFTs. Die Vertreter dieser Generation scheuen sich nicht davor, Vorreiter im Hinblick auf ganz unterschiedliche Anlageklassen zu sein, und sie zeichnen sich durch Zukunftsorientierung mit eigenen Ideen und Vorstellungen zum Thema Investieren aus.

Herausforderungen für die Gen Z

Die Gen Z steht vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen, und in der Zukunft wird sich dies vielleicht auch nicht grundlegend ändern. Der Großteil dieser Generation war zu jung, um den elfjährigen Bullenmarkt, der 2009 begann, zu erleben. Die Z-ler mussten mit den schnell steigenden Preisen und der Inflation Schritt halten, und selbst auf dem Arbeitsmarkt hatten sie Schwierigkeiten, den Einstieg ins Berufsleben zu finden.

Heutzutage scheint für viele Vertreter der Gen Z, die anfangen zu arbeiten, Stabilität ein Wunschtraum zu sein. Und mit der Pandemie schließlich hat sich die Situation für diese Generation noch weiter verschärft und eine Reihe weiterer Probleme aufgeworfen, die nachhaltige Auswirkungen auf alle haben könnten, die gerade erst am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen.

Und wer ist der Gewinner?

Vergleicht man den Investitionserfolg der Millennials und der Gen Z, lässt sich schwer ableiten, welche Generation erfolgreicher ist. Zum einen arbeiten die Millennials schon länger, d. h., sie haben mehr Geld verdient, verfügen über mehr Anlageerfahrung und hatten mehr Zeit, ihr Geld zu vermehren. Da die Vertreter der beiden Generationen altersmäßig so nah beieinander liegen, sind die älteren Investoren der Gen Z und die jüngeren Millennials in etwa gleich alt und haben die gleichen wirtschaftlichen Herausforderungen durchlebt.

Auch wenn wir keine endgültige Antwort darauf geben können, ob ein Millennial-Investor oder ein Gen Z-Investor in einem Kopf-an-Kopf-Rennen die Oberhand hätte, hat es den Anschein, dass die Gen Z-Vertreter einen leichten Vorteil gegenüber ihren Millennial-Zeitgenossen haben könnten.

Millennial-Investoren sind Besserverdiener und hatten reichlich Gelegenheiten, von den historischen Investmentrenditen des längsten Bullenmarkts aller Zeiten zu profitieren. Millennials planen und handeln offensichtlich ähnlich wie die Gen-X-Vertreter, passen sich jedoch nicht schnell genug an die sich häufig ändernden Umstände an. Und obwohl sich Millennials mit dem Thema Investment offensichtlich besser auskennen als ihre Zeitgenossen der Gen Z, nutzen sie nach wie vor ihr Wissen nicht umfassend.

Auch wenn Millennials den längsten Bullenmarkt erlebt haben, liegen sie beim Thema Finanzen zurück.
Auch wenn Millennials den längsten Bullenmarkt erlebt haben, liegen sie beim Thema Finanzen zurück.

Auch wenn Investoren der Gen Z ihrer Meinung nach nur geringe Investmentkenntnisse haben, sind sie nicht nur bereit und gewillt zu investieren, sondern bereits ganz entschlossen dabei. Und noch mehr: Sie scheinen eine entsprechend höhere Risikobereitschaft zu haben, möchten Neues dazulernen und, was vielleicht am wertvollsten ist, sie haben mehr Zeit, dies herauszufinden.