Neue Kryptowährung, Facebooks geheimes Blockchain-Projekt, das Betriebssystem der Finanzen und mehr

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Emin Gun Sirer, Professor an der Cornell University (NY, USA), bringt seine eigene Kryptowährung und sein eigenes Netzwerk heraus. Als einer der „hochkarätigen akademischen Experten für Blockchain-Technologien“ hat Sirer die Finanzierung seines Start-ups Ava Labs Inc. durch einige der größten VCs der Branche gesichert. Ava wird Ethereum und anderen älteren Kryptowährungen Konkurrenz machen. Bloomberg berichtet (Cointelegraph auf Deutsch):

New crypto coin

Sirer, der Mitgeschäftsführer der Initiative for Cryptocurrencies and Smart Contracts an der Cornell University, sagte, dass das Ava-Netzwerk einen hohen Durchsatz, schnelle Transaktionszeiten sowie Anwendungen bieten wird, die Lieferketten verfolgen und Wertpapiere und Gold überwachen können.


Viele bestehende Blockchains sind in der Regel auf Teilbereiche spezialisiert und konzentrieren sich entweder auf die Gewährleistung der Privatsphäre der Benutzer oder die Funktion als Wertspeicher. Ava strebt an, so viele Transaktionen pro Sekunde wie Visa und mit einer Bestätigungslatenz von 1,35 Sekunden ausführen zu können, was all die derzeitig geplanten Anwendungen ermöglichen sollte und auch solche, von denen man noch nicht weiß, dass es sie gibt, so Sirer.

Im Februar sammelte Ava Labs Inc. 6 Millionen US-Dollar ein und plant, das Netzwerk (und die Ausgabe von Münzen) in den kommenden Monaten zu starten.

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Seit dem Start im vergangenen Mai hat die geheime Blockchain-Einheit von Facebook einen beträchtlichen Teil der Mitarbeiter von PayPal rekrutiert. Obwohl das Produkt immer noch unter Verschluss gehalten und streng bewacht wird, haben Insider erklärt, dass das als eine Art Kryptowährung bezeichnete Produkt möglicherweise im nächsten Quartal angekündigt werden könnte. Bloomberg berichtet (heise online auf Deutsch):

Facebook blockchain project

Laut Facebook-Insidern entwickelt die Blockchain-Gruppe einen Stablecoin, eine Art digitale Währung, die an den US-Dollar oder einen Währungskorb gebunden ist, was sie weniger anfällig für Preisschwankungen macht. Indien soll die neue Währung als Erstes testen. Eine Region, die für Facebook besonders attraktiv ist, weil sie noch Raum für Expansion bietet. Das Produkt könnte es den Benutzern schließlich ermöglichen, Geld in Form von Stablecoins per WhatsApp zu überweisen.

Das Unternehmen testet bereits regelmäßige Zahlungen im Land durch ein Produkt namens WhatsApp Pay. Mark Zuckerberg sagte auf der Entwicklerkonferenz von Facebook, dass das Unternehmen WhatsApp-Zahlungen bald auch auf andere Länder ausweiten werde. Geldtransfers und Privathandel, so Zuckerberg in seiner Keynote, seien „ein Teil der Vision, von der ich besonders begeistert bin“.

Insider weisen darauf hin, dass sie sich noch in der Anfangsphase befänden, da ein Übergang von traditionellen Zahlungen zu blockchainbasierten Stablecoin-Transfers eine große Veränderung für Facebook, sowie für die Welt des Einzelhandels und der Finanzen bedeute.

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In anderen Nachrichten zum Thema Blockchain wurde berichtet, dass viele der weltweit größten Banken rund 50 Millionen US-Dollar in ein digitales Cash Settlement Projekt investieren, das auf Blockchain-Technologie basiert. Ziel sei es, wie aus dem zuvor veröffentlichten Projekt „Utility Settlement Coin“ hervorgeht, die „Verrechnung und Abwicklung an den Finanzmärkten effizienter zu gestalten“. Eine neue Instanz namens Fnality leite das Projekt, und das neue System könne bereits 2020 eingeführt werden. Reuters berichtet (WirtschaftsWoche auf Deutsch):

blockchain

Banken und andere Finanzinstitute haben Millionen von Dollar investiert, um neue Blockchain-Systeme zu testen, die darauf abzielen, die Kosten und Komplexität schwerfälliger Prozesse zu reduzieren. Dazu gehören die Wertpapierabwicklung und der internationale Zahlungsverkehr.

Bisher wurden ein paar Projekte in großem Umfang umgesetzt.

Der Utility Settlement Coin, einer der ehrgeizigsten Projekte dieser Art, wird aus einem digitalen Zahlungsinstrument bestehen, mit dem Banken Transaktionen abwickeln können.

Die Münze wäre ein digitales Äquivalent zu von Zentralbank gestützten Währungen wie dem US-Dollar oder Euro, die auf der Blockchain-Technologie basieren. Sie wäre zum Nennwert umtauschbar und durch Geldmittel in einer Zentralbank gedeckt. Das Ausgeben der digitalen Münze wäre dasselbe wie das Ausgeben der Fiat-Währung, an die sie gekoppelt ist.

Die Gruppe der beteiligten Banken führt Gespräche mit Zentralbanken und Regulierungsbehörden, um die Konformität des Projekts sicherzustellen.

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Das hoffnungsvolle Betriebssystem der Finanzwelt OpenFin hat gerade 17 Millionen US-Dollar in einer Finanzierungsrunde der Serie C gesammelt. TechCrunch berichtet:

OpenFin

OpenFin, das sich selbst das „Betriebssystem der Finanzen“ nennt, will das Betriebssystem sein, auf dem Anwendungen von Finanzdienstleistungsunternehmen erstellt und tagtäglich laufen werden, ähnlich wie iOS oder Android für das Smartphone.

Das Betriebssystem von OpenFin bietet drei wichtige Lösungen, die zwar auf Ihrem Mobiltelefon vorhanden sind, nicht aber jedoch in der Finanzdienstleistungsbranche: einfachere Bereitstellung von Apps für Endbenutzer, schnelle Sicherheitsgarantien für Anwendungen und Interoperabilität.

OpenFin CEO und Mitbegründer Mazy Dar erklärte TechCrunch, dass dem Finanzdienstleistungssektor seit Langem eine Komponente der Multifunktionalität fehlt, die bei mobilen Betriebssystemen zu beobachten ist. So sind mehrere Anwendungen miteinander verwoben, wie z. B. das Buchen einer Mitfahrgelegenheit auf Karten, oder das Teilen des Standorts mit Freunden über Nachrichten. Dar glaubt, dass auch die Finanzwelt so sein sollte.

Als ehemalige Analysten und Händler bei großen Finanzinstituten erkannten Dar und sein Mitbegründer Chuck Doerr (heute President & COO von OpenFin) diese wichtigen Schwachstellen und beschlossen, eine gemeinsame Plattform aufzubauen, die Interfunktionalität und sofortige Bereitstellung ermöglicht. Und da Apps auf OpenFin nicht auf lokale Dateisysteme zugreifen können, können Banken die Sicherheit besser gewährleisten und langwierige, aber ineffektive Sicherheitsüberprüfungsprozesse vermeiden.

OpenFin hat sich bisher 40 Millionen US-Dollar an Finanzierung durch Venture-Capital gesichert, wobei geplant ist, die neueste Runde für die Einstellung von mehr Personal und der Vergrößerung der Reichweite zu nutzen.

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