Von diesen neun Investitionsmythen sollten Sie sich verabschieden

Finanzielles Wohlbefinden

Für manche Menschen ist das Thema Investieren nach wie vor ein Fremdwort, das manchmal Kopfzerbrechen bereiten kann. Und was noch schlimmer ist – viele fangen aus diesem Grund gar nicht erst mit dem Investieren an. Jeder scheint eine Vorstellung vom Investieren zu haben, und es lässt sich häufig schwer sagen, wem man dabei vertrauen kann. Wenn Sie jedoch diese neun falschen Vorstellungen zum Thema Investieren korrigieren, sollten Sie auf dem richtigen Weg in Richtung erfolgreiches Investieren sein.

Viele sind der Meinung, dass das Investieren in Aktien zu risikobehaftet sei.
Viele sind der Meinung, dass das Investieren in Aktien zu risikobehaftet sei.

1. Investieren ist zu risikoreich

Dass das Investieren grundsätzlich mit hohen Risiken verbunden ist, ist eines der häufigsten Mythen. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Nicht zu investieren ist das größere Risiko. Jedes Jahr sinkt die Kaufkraft des Euro kontinuierlich aufgrund der Inflation. Wenn Sie Ihr Geld auf einem Bankkonto anlegen oder es in bar aufbewahren, ist ein Wertverlust jedes Jahr so gut wie sicher. (Lesen Sie hier mehr zum Thema Inflation.)

Während das Risiko, Geld am Aktienmarkt zu verlieren, durchaus besteht, hat sich der breitere Markt längerfristig gleichbleibend gut entwickelt. Beispielsweise hat der S&P 500-Aktienindex seit seiner Gründung vor fast 100 Jahren durchschnittliche Renditen von ca. 10 % pro Jahr generiert. Auch wenn Ihre Investition dabei nicht unbedingt jedes Jahr wachsen wird, können Sie sehr wahrscheinlich von einer bestimmten Rendite auf diese Investition profitieren, wenn Sie Ihr Geld über mehrere Jahre hinweg auf dem Markt investieren.

2. Sie können nur mit einem großen Geldbetrag investieren

Auch wenn die meisten Menschen mit einem riesigen Vermögen erfolgreiche Investoren sind, können Sie auch mit kleineren Beträgen anfangen zu investieren. Für einige Investmentfonds gelten Mindestbeträge, während man bei anderen ein akkreditierter Investor sein muss (um diesen Status in der EU zu erhalten, müssen Investoren für mindestens ein Jahr in einer entsprechenden Position in der Finanzbranche tätig sein und regelmäßig größere Geschäfte oder bestimmte Finanzbeteiligungen von mehr als 500.000 € getätigt haben). Diese Investitionsarten stellen jedoch einen kleinen Prozentsatz der Anlagemöglichkeiten dar und sind meistens weitaus risikoreicher als der Aktienmarkt.

Viele Maklerunternehmen, darunter DEGIRO und Interactive Brokers, verzichten auf einen Mindestbetrag, der für die Eröffnung eines neuen Kontos häufig erforderlich ist. Selbst wenn eine bestimmte Aktie zu einem Preis gehandelt wird, der viel höher ist als der Betrag, den man investieren möchte, gibt es Maklerunternehmen, bei denen man auch Teilaktien kaufen kann. Es spielt keine Rolle, ob Sie 100 € oder 100.000 € haben – Sie können (und sollten) noch heute mit dem Investieren beginnen.

Sie brauchen keine großen Beträge, um zu investieren.
Sie brauchen keine großen Beträge, um zu investieren.

3. Man kann den Markt timen

Im Idealfall würden Sie in eine Investition einsteigen, wenn sie am niedrigsten ist, und verkaufen, wenn sie am höchsten ist. Da wir die Zukunft nicht vorhersehen können, ist es natürlich unmöglich, die Marktentwicklung perfekt abzupassen. Auch wenn Sie umfassend recherchieren und ein bestimmtes Maß an Zutrauen im Hinblick auf den Zeitpunkt Ihrer Investition haben – es gibt keine Garantien, in welche Richtung sich eine Investition bewegen wird.

Wie heißt es so schön? „Zeit auf dem Markt ist wichtiger als das Timing des Marktes.“ Das heißt nichts anderes, als dass man sein Geld lieber über einen längeren Zeitraum anlegen sollte, als zu versuchen, den passenden Zeitpunkt für den Kauf und Verkauf zu bestimmen.

Viele machen den Fehler zu warten, bis sie ihrer Meinung nach die perfekte Kaufchance sehen, um ihre Investition zu tätigen. Dies kann ein kostenintensiver Fehler sein, der sich durch den Ansatz des sogenannten Euro-Cost-Averaging relativ problemlos beheben lässt. Beim Euro-Cost-Averaging handelt es sich um eine Anlagestrategie, bei dem man den Betrag, den man investieren möchte, in gleichmäßige Teilbeträge aufteilt, um kleinere Käufe der gleichen Investition (unabhängig vom Aktienkurs) über einen bestimmten Zeitraum zu tätigen. Mit diesem Ansatz können Sie das Risiko leicher reduzieren und Investitionen zum falschen Zeitpunkt vermeiden.

4. Es ist zu spät, um mit dem Investieren zu beginnen

Der Einstieg ins Investieren kann durchaus eine Herausforderung sein, insbesondere in jungen Jahren, wenn das Einkommen begrenzt ist. Aus diesem Grund schieben viele dieses Thema jahre- oder gar jahrzehntelang hinaus. Aber ganz gleich, wie viel Zeit dabei schon verstrichen ist, es ist nie zu spät, damit zu beginnen. Investieren schon in jungen Jahren ist eine großartige Möglichkeit, vom Zinseszins zu profitieren. Sie können aber immer noch von den Vorteilen des Investierens profitieren, wenn Sie 50 oder 60 Jahre alt sind.

5. Die Auswahl einzelner Aktien ist der beste Weg, um Geld zu verdienen

Es gibt Einzelne, die „den Markt schlagen“ (die breiten Kataloge übertreffen), indem einzelne Aktien ausgewählt werden, die sich als Hauptgewinn herausstellen. Leider gibt es weitaus mehr Anleger, die Geld verlieren im Versuch, den breiteren Markt zu übertreffen. Die Anleger, die erfolgreich sind, sind häufig erfahrene Experten, die jede einzelne Investmententscheidung nach intensiver Rechere treffen.

Der Kauf einzelner Aktien ist grundsätzlich nicht problematisch, aber es ist wichtig zu verstehen, dass die mit dem Banking auf einen Aktienkurs eines einzelnen Unternehmens verbundenen Risiken signifikant wachsen. Für die meisten Investoren ist der Kauf von Anteilen von Indizes, die einen stabileren Aktienkorb nachverfolgen, der beste Weg zu erfolgreichem Investieren.

6. Man muss Finanzexperte sein, um investieren zu können

Viele lassen sich durch Finanzbegriffe wie Termingeschäfte, Optionsscheine und das Handeln mit Marge einschüchtern. Eine weit verbreitete falsche Vorstellung ist es, dass man Finanzexperte sein oder einen entsprechenden Abschluss haben muss, um beim Thema Investieren mitreden zu können. Neben dem überaus großen Angebot an Informationen im Internet gibt es auch hervorragende Fonds, die sowohl Neueinsteigern als auch Experten intelligentes Investieren erleichtern können. Wenn Sie sich beim Investieren immer noch unsicher fühlen, können Sie sich immer an einen Finanzberater wenden, der Sie bei den einzelnen Schritten unterstützen und Vorschläge machen kann, welche Fonds in Frage kommen.

7. Finanzberater sind nur für die Superreichen vorgesehen

Eine weitere weit verbreitete falsche Vorstellung beim Investieren ist es, dass Finanzberater nur für die Superreichen arbeiten. Sicher ist, dass der Großteil der Millionäre seine eigenen Finanzberater hat. Viele Finanzberater sind jedoch sicher bereit, Sie zu unterstützen, wenn Sie zu Beginn Ihrer Karriere stehen oder nur über einen kleinen Betrag verfügen, den Sie investieren möchten. Sie sollten sich nicht scheuen, auf die Unterstützung von Finanzberatern zurückzugreifen, um intelligente finanzielle Entscheidungen (nicht nur auf dem Gebiet der Investitionen) zu treffen. Darüber hinaus verdienen die meisten Finanzberater ihr Geld mit Vermittlungsprovisionen oder mit einem kleinen Prozentsatz der Vermögenswerte, die sie für Sie verwalten. Sie zahlen daher nur in den seltensten Fällen Gebühren im Voraus.

8. Der Aktienmarkt ist die einzige Option zum Investieren

Der Aktienmarkt ist eine hervorragende Möglichkeit zum Investieren, aber nicht die einzige. Viele Investoren entscheiden sich für Immobilien, Kryptowährungen, Anleihen, hypothekenbesicherte Wertpapiere, P2P-Kreditvergaben, Edelmetalle und andere alternative Investitionen. Jede der Investitionsarten hat Vor- und Nachteile, und bei einigen, darunter der Immoblienbereich, ist generell mehr Kapital erforderlich als bei anderen. Idealerweise sollten Sie nach Möglichkeit immer Ihr Portfolio diversifizieren, indem man sich bei einer Vielzahl verschiedener Anlageklassen beteiligt.

Mit der Entscheidung, die Anlageklassen zu diversifizieren, kann Ihr Risikopotenzial während schwacher Marktphasen begrenzt werden. Wenn Sie zu intensiv in eine Anlageklasse wie Aktien investiert haben, spüren Sie die Auswirkungen einer wirtschaftlichen Rezession wie die Weltfinanzkrise 2008 möglicherweise wesentlich stärker. Was das bedeutet, haben Millionen von Menschen am eigenen Leib erfahren. Nehmen Sie sich daher auf alle Fälle die Zeit, einen Teil Ihrer Investitionsgelder auch für andere Investmentklassen aufzuwenden, wie beispielsweise im Rahmen von Einlagenzertifikaten und Anleihen.

Immoblien als Geldanlage ist eine übliche Alternative zum Investieren am Aktienmarkt.
Immoblien als Geldanlage ist eine übliche Alternative zum Investieren am Aktienmarkt.

9. In der Vergangenheit erzielte Ergebnisse sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse

Wenn Sie Interesse an einer scheinbar unschlagbaren Investition haben, sollten Sie nicht vergessen, dass in der Vergangenheit erzielte Ergebnisse keine Garantie für zukünftige Ergebnisse sind. Man kann bestimmte Informationen aus früheren Ergebnissen ableiten, aber man kann sich bei einer Investition nicht darauf verlassen, dass sie eine künftige Wertentwicklung ähnlich der Wertentwicklung in der Vergangenheit zeigt.

Beispielsweise hat sich der FTSE 100-Aktienindex bis Februar 2020 stabil entwickelt, danach verlor er in einem einzigen Monat mehr als 25 % seines Aktienkurses. Inzwischen hat sich der Aktienindex wieder erholt und liegt auf dem Niveau vor der Pandemie. Daraus lässt sich ableiten, dass man selbst bei der erfolgreichsten Investition nicht damit rechnen kann, dass sich der aktuelle Trend zukünftig fortsetzen wird.

Sie kennen jemanden, der beim Thema Investieren aufgrund falscher Vorstellungen immer noch skeptisch ist? Sie können diesen Artikel gern teilen und Ihre Freunde dabei unterstützen, noch heute mit dem Investieren zu beginnen.