Emotionen als Bremse beim Investieren

Finanzielles Wohlbefinden

Emotionen. Sie sind äußerst hilfreich, um Beziehungen oder Aktivitäten besser einzuschätzen, jedoch im Hinblick auf finanzielle Entscheidungen weniger nützlich. Wenn bei Finanzangelegenheiten Emotionen wie Angst, Wut, Furcht oder sogar Aufregung ins Spiel kommen, kann dies schlimme Folgen haben. Man sollte seine Finanzen möglichst ohne Emotionen verwalten, und man sollte auch verstehen, warum diese negativen Emotionen einer soliden finanziellen Entscheidungsfindung im Wege stehen.

finanziellen Entscheidungen

Welche Emotionen spielen in unserem finanziellen Leben eine Rolle? Und wie kann man solidere finanzielle Entscheidungen mit einer gewissen emotionalen Neutralität treffen?

Wut

Psychologen sind der Ansicht, dass es nie eine gute Idee ist, eine Entscheidung aus Ärger zu treffen. Dies gilt insbesondere bei finanziellen Entscheidungen, da dies meist zu finanziellen Verlusten führt.

Aber das ist leichter gesagt als getan. Selbst der bekannte Warren Buffett ließ sich schon öfter in der Vergangenheit vom Ärger überwältigen. Buffett erinnert sich, dass sein Kauf von Berkshire Hathaway sein dümmster Fehler war, da der Kauf aus Ärger heraus getätigt wurde. In den 1960er Jahren hatte er die Möglichkeit, seine Berkshire-Aktien zu einem bestimmten Preis an das Unternehmen zurückzuverkaufen. Als das Unternehmen versuchte, den Preis zu drücken, wurde er sehr wütend. „Also ging ich los und kaufte die Aktien, und ich kaufte die Kontrolle über das Unternehmen und feuerte (den ehemaligen Berkshire-CEO) Mr. Stanton.“ Obwohl sich Berkshire zu einem Milliarden-Dollar-Unternehmen entwickelte und Warren Buffett zu dem Mann machte, der er heute ist, bestreitet er nicht, dass seine aus Ärger und Wut getroffenen Maßnahmen ein Fehler waren.

Wie können Sie sicherstellen, dass Sie keine Entscheidung aus Ärger treffen? Wenn Sie merken, dass Sie der Ärger überrollt, stellen Sie Ihre derzeitigen Aktivitäten ein und treffen Sie überhaupt keine Entscheidungen. Gehen Sie spazieren, reden Sie mit einem Freund oder machen Sie etwas anderes Erfreuliches. Aber warten Sie auf alle Fälle, bis sich der Ärger gelegt hat, um Ihre nächste finanzielle Entscheidung zu treffen. Wenn Ihr Ärger abgeklungen ist und Sie wieder einen ruhigen, klaren Kopf haben, ist es vollkommen in Ordnung, mit der Entscheidungsfindung fortzufahren.

Unsicherheit

Denken Sie an die Unsicherheit, die sich beim Kauf eines neuen Laptops oder Haushaltsgeräts einstellen kann. Sie können sich über so viele Modelle informieren, dass Sie bei der Vielzahl von Optionen am Ende keine klare Entscheidung mehr treffen können. Dies ist nur ein Beispiel einer finanziellen Entscheidung, die zu Unsicherheit führen kann.

Unsicherheit

Anders als in der Vergangenheit gibt es jetzt Hunderte, wenn nicht gar Tausende verschiedener Finanzprodukte. Man hat die Qual der Wahl und das macht die Sache nicht leichter. Bei letzten Zählungen gab es auf dem Markt über 7.500 Aktien und 5.000 börsengehandelte Fonds. Stellen Sie sich vor, wenn Sie Recherchen zu jedem einzelnen Produkt anstellen würden.

Sorgen Sie besser für einen sorgfältigen, durchdachten Investitionsansatz. Führen Sie Faktoren auf, die bei finanziellen Entscheidungen wichtig sind. Diese können unter anderem die Liquidität einer Investition oder den Preis und die Langlebigkeit eines Haushaltsgeräts umfassen. Führen Sie dann eine Recherche zu Ihren Optionen durch, um festzustellen, welche Optionen auf der Grundlage dieser Faktoren besser für Sie geeignet sind. Sie wissen nicht, wie Sie dazu vorgehen sollen? Sorgen Sie für eine solide finanzielle Allgemeinbildung, damit Sie wissen, was das Richtige für Sie ist.

Besorgnis

Finanzielle Entscheidungen können bei jedem große Sorge auslösen. Diese Entscheidungen können bestimmen, auf welche Schule Ihr Kind geht, wie schnell Sie Ihre Schulden begleichen und wann Sie in Rente gehen können. Die meisten fühlen sich im Hinblick auf ihre finanzielle Situation gestresst, sodass es schwierig ist, Sorgen zu unterdrücken. Professorin Megan McCoy, Ehe- und Familienberaterin, stellte fest, dass sich der Durchschnittsmensch oft von negativen Gefühlen überwältigen lässt, wenn es um den Umgang mit Finanzen geht:

„Sie sind möglicherweise besorgt: Woran denke ich nicht? Was ist, wenn ich etwas falsch mache? Was ist, wenn der Markt zusammenbricht? Man kann nicht alles kontrollieren. Aber Sie können Ihre Gedanken und Ansichten zum Thema Geld steuern. Andernfalls lösen Sie das Problem nur zur Hälfte.“

Beim Investieren gibt es häufig das Risiko, Geld zu verlieren. Die Vorstellung, dass man sein hart verdientes Geld verlieren könnte, löst bei einigen so viel Angst aus, dass sie möglicherweise gar nicht investieren. Leider sorgt Angst auf diese Weise dazu, dass Menschen schlechte finanzielle Entscheidungen treffen. Angst veranlasst viele dazu, nur über die Nachteile nachzudenken, ohne die Vorteile zu beachten. Ein ängstlicher Mensch würde wahrscheinlich nicht einmal einer Bank vertrauen und stattdessen sein Bargeld unter der Matratze verstecken.

Wie bei anderen Emotionen auch sollten Sie eine finanzielle Entscheidung niemals treffen, wenn Sie besorgt sind. Stellen Sie sich vor, Sie sprechen mit einem Finanzberater, der Sie zu einer Investition drängt, die Sie nicht verstehen. Wenn Sie sich dabei unwohl fühlen, sagen Sie ihm einfach, dass Sie etwas Zeit zum Nachdenken benötigen. Denken Sie immer daran: Es ist Ihr Geld. Niemand sollte Sie bei Ihren Entscheidungsfindungen verunsichern.

Es gibt Risiken bei allen finanziellen Entscheidungen, ganz gleich, welchen. Aber lassen Sie sich nicht von den Sorgen überwältigen, sodass Sie eine Entscheidung treffen, die Sie vielleicht später bereuen.

Begeisterung und Liebe

Sind Sie so begeistert von einer neuen Investitionsmöglichkeit, sodass Sie gleich Ihre gesamten Ersparnisse investieren möchten? Nicht zu schnell: Diese Begeisterung könnte ein deutliches Signal sein, dass Ihr Urteilsvermögen beeinträchtigt ist. Übermäßige Begeisterung ist möglicherweise nicht der beste Zustand, um eine Entscheidung zu treffen. Selbst die besten Finanzexperten sind manchmal von einer Finanzentscheidung völlig eingenommen. Es ist ein Gefühl des Stolzes, das oft blind macht für die kalten, harten Fakten einer Finanzentscheidung.

Begeisterung und Liebe

Wenn Sie sich jemals dabei ertappen, dass Sie von einer Investition restlos begeistert sind, passen Sie bitte gut auf. Begeisterung ist ein überwältigendes Gefühl, das Ihr Urteilsvermögen vernebelt. Nehmen Sie eine Aktie zum Beispiel. Möglicherweise sind Sie von einer bestimmten Aktie restlos begeistert und möchten daher all Ihr Geld in diese Aktie investieren. Sie kaufen also die Aktie, ohne auf ihren Preis zu achten, und stellen erst später fest, dass Sie das zugrunde liegende Unternehmen aufgrund Ihrer Emotionen völlig überbewertet haben.

In diesem Fall könnten Sie zugeben, dass eine aus Begeisterung getroffene finanzielle Entscheidung falsch war. Scheuen Sie sich nie davor, sich von einer Investition zu trennen, nur weil Sie irgendwann von ihr völlig überzeugt waren. Prüfen Sie daher immer die aktuellen Informationen.

In anderen Situationen tätigen Sie vielleicht einen unklugen Kauf, weil Sie sich für ein bestimmtes Sportevent oder einen Künstler begeistern. Genau dies passierte einem Paar, das Motorrad und Schmuck verkaufte, nur um ihr Lieblingsfußballteam zu sehen und dann festzustellen, dass es sich die Tickets nicht leisten konnte. Verhalten Sie sich nicht wie dieses Paar und lassen Sie sich nicht zu einem Kauf verleiten, den Sie bereuen werden. Erstellen Sie stattdessen ein Budget und folgen Sie Beschränkungen bei Ihren Ausgaben. So können Sie weiterhin die Dinge erleben, die Ihnen wichtig sind, und gleichzeitig einen vernünftigen Geldbetrag ausgeben, den Sie sich tatsächlich leisten können.

Angst

Es heißt häufig, Angst sei das größte Motivationsmittel im Leben. Die Angst vor Hunger sorgt dafür, dass wir arbeiten gehen, und die Angst vor Krankheiten führt dazu, dass wir trainieren und auf unsere Gesundheit achten. Leider funktioniert Angst nicht so gut in finanziellen Angelegenheiten. Aus Angst getroffene finanzielle Entscheidungen führen oft zu einem schlechten Ergebnis.

Die größte Angst ist es, etwas zu verpassen. Beim Investieren kann eine solche Angst besonders problematisch sein, wenn Menschen schnelle Entscheidungen treffen, ohne über entsprechendes Wissen zu verfügen.

Nehmen Sie die dot-com-Blase 2000 als Beispiel. Die Technologieaktien stiegen rapide, und es hieß, sie werden weiter steigen. Dies führt dazu, dass viele Menschen ohne nachzudenken Aktien zu Höchstpreisen kauften. Diese Aktien waren absolut überbewertet, und es dauerte nicht lange, bis der gesamte Markt abstürzte und flächendeckend Verluste verursachte.

Lassen Sie bei Entscheidungen Angst außen vor. Seien Sie immer gut vorbereitet, treffen Sie die richtigen Entscheidungen und lassen Sie sich nicht von den Entscheidungen anderer lenken, was das Beste für Sie ist.

Niemand ist ein Roboter

Natürlich ist es nahezu unmöglich, Emotionen vollständig aus allen Entscheidungen herauszuhalten. Deshalb sollten Sie nicht um jeden Preis alle Emotionen unterdrücken, die bei der finanziellen Entscheidungsfindung entstehen. Versuchen Sie stattdessen, Ihre Emotionen zu verstehen, und nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie eine Entscheidung treffen. Wenn Sie sich auf Emotionen verlassen, sollten sie auch für die jeweilige Entscheidung relevant sein. Versuchen Sie nicht, jede einzelne Emotion aus einer Entscheidung herauszuhalten. Sie sollten jedoch nur die Emotionen beachten, die für die Entscheidung selbst wichtig sind. Dies ist entscheidend für eine hohe emotionale Intelligenz.

Sie sollten sich also keine Sorgen machen, wenn bei finanziellen Entscheidungen Emotionen ins Spiel kommen. Wichtig ist, dass Sie versuchen sollten, diese Emotionen zu überschauen und nicht zuzulassen, dass sie Ihre finanzielle Entscheidungsfindung in Mitleidenschaft ziehen.

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